100 % aller mobilen Suchanfragen entfallen auf Google. 70 % der Nutzer verwenden die Suchfunktion auch für die Jobsuche. Laut einer Studie von Careerbuilder, nützen 50 % der Befragten den Suchmaschinengiganten gezielt, um nach Jobs zu suchen.
Mit Google for Jobs (GfJ) bedient das Unternehmen jetzt diese Zielgruppe und zeigt ihnen übersichtlich Stellenanzeigen, die zu ihrem Suchbegriff passen.
Was macht Google for Jobs so besonders?
Neben der Tatsache, dass Jobs übersichtlich in der Suche erscheinen und der User verschiedene Filterfunktionen und einen Job Alert einstellen kann, vereinfacht Google den Job-Titel-Dschungel für den User.
Chief Experience Ambassador, Digital Overlord oder Wizard of Light Bulb Moments sind Stellentitel die kein Mensch versteht. Auch nicht die Zielgruppe. Doch die KI und Machine Learning Algorithmen von Google können das sehr wohl übersetzen und zum eingegebenen Suchbegriff „matchen“. Google nennt das die Cloud Talent Solution. Folgende Vorteile ergeben sich noch daraus:
- Arbeitsweg – Google erkennt automatisch aus welche Region der User sucht und zeigt ihm dementsprechende Stellenanzeigen an.
- Abkürzungen und Firmenjargon –HR, dass es sich hier um Human Resource und nicht um Handtuchrollen handelt, erkennt Google und zeigt passende Stellen an.
- Rechtschreibung – Google erkennt Rechtschreibfehler und bessert sie aus
Generell wird die Candidate Journey wesentlich verbessert. Die Suchende verliert sich nicht mehr in den Untiefen einer Stellenbörse oder einem komplexen Suchfilter. Alles ist simpel gestaltet und mit zwei Klicks hat der Jobsuchende eine E-Mail Adresse oder ist beim Bewerbungsformular. Davon können sich einige Stellenbörsen eine Scheibe abschneiden, denn bei manchen muss sich der User sogar vorher registrieren, bevor er weitergeleitet wird zur Firmenseite.
Die Kosten von Google for Jobs
Kurz gesagt, Google for Jobs ist kostenlos. GfJ ist eine Suchoptimierung, alles was getan werden muss, ist seine Karriereseite an das Schema anzupassen (dazu kommen wir gleich). Nun stellt sich die Frage, ob ich mir als Unternehmen Sichtbarkeit für meine Jobs erkaufen kann? Dazu gab es bei der Einführung in Deutschland ein klares nein von Google. Nun, ob das so bleibt sei dahingestellt, denn bei der Google Suche hat es auch zu Beginn geheißen, dass man sich keine höhere Position erkaufen kann.
Sind meine Stellenanzeigen schon in Google for Jobs?
Einfach ausprobieren und den Firmennamen mit dem Begriff Jobs eingeben. Was kommt dabei raus? Folgende Punkte sind entscheidend, um bei GfJ gelistet zu werden:
- Die Webseite muss die Informationen nach einem bestimmten Schema so darstellen, dass Google diese als Stellenanzeige erkennt. Nein, PDF´s, JPEG´s und iFrames funktionieren nicht.
- Ein klarer Stellenanzeigentitel ist entscheidend. Senior Frontendentwickler ist z.B. aussagekräftiger als Webentwickler. Dabei ist wichtig, dass man keine Referenznummern, Ortsnamen oder Gehaltsangaben in den Titel packt. Dafür sieht Google eigene Felder vor.
Der Stellenanzeigen-Titel sollte nicht länger als 65 Zeichen sein, alles darüber wird dem User nicht angezeigt. - Stellenanzeigen Beschreibung – Durch den Titel bekommen wir die Aufmerksamkeit des Suchenden, durch die Beschreibung wecken wir sein Interesse. Hier gilt es, die Stelle so gut wie möglich zu beschreiben.
- Unternehmensstandort – erforderlich ist hier das Land, Postleitzahl, Straße und Hausnummer. Auch Geo-Location-Daten sind möglich. Weiters können auch mehrere Adressen angegeben werden und Google zeigt dem User die beste an. Für Telearbeit ist ebenso ein Feld im Schema reserviert.
- Weitere Pflichtfelder: Datum der Veröffentlichung, Bewerbungsfrist, Name des Unternehmens, Gehaltsangaben, Art der Stelle (Vollzeit oder Teilzeit).
So findet Google eure Stellenanzeigen
Die Stellenanzeigen können mittels einem Schema-Markup-Generator auf der Webseite hinzugefügt werden. Einfach in der Suche „Job Posting“ auswählen, die Felder ausfüllen und auf der eigenen Webseite einfügen. Wenn die Webseite auf WordPress basiert, dann gibt es Plug-in´s wie WP Jobmanager oder BlueGlass welche die Jobs GfJ-freundlich ausspielen.
Auch Bewerbermanagement-Software Anbieter, welche die Zeichen der Zeit erkannt haben, spielen die Stellenanzeigen so aus, dass Google alle notwendigen Daten abgreifen kann. Einfach nachfragen und gegebenenfalls wechseln.
Der einfachste Weg führt über die Stellenbörse des Vertrauens, außer diese boykottieren den Suchgiganten, weil sie ihr Geschäftsmodell in Gefahr sehen. Zum Beispiel waren Karriere.at, StepStone, Indeed bei meinen ersten Versuchen nicht in den Suchergebnissen vertreten. Lediglich als Jobplattform wurden Sie in der ersten Suchzeile angeführt. Auch hier wird sich in den nächsten Wochen oder Monaten zeigen, was die großen Stellenportale machen werden.
Ausblick
Google for Jobs wird unweigerlich zu einem wichtigen Player in der Candidate Journey werden. Alleine schon deswegen, weil die Suche vereinfacht wird und Zeit spart. Ich bin auch sicher, dass Google nach Etablierung der Plattform anfangen wird die Platzierungen zu monetarisieren. Warum sollten Sie das nicht tun? Ich kann die großen Stellenportale gut verstehen, wenn sie sich hier zu wehr setzen.
Für mich ist jedoch die Frage, wie ich die Bewerber Journey intuitiver und schneller machen kann, um einiges wichtiger, denn es geht eigentlich darum tolle Unternehmen mit passenden Mitarbeitern zusammenzubringen.
Solltest du noch Fragen haben, kannst du uns gerne unter info@thisisrecruitment.eu erreichen oder du vereinbarst ein Erstgespräch mit uns.
Video-Praxistest
Wie das Interface, die Suche und alle weiteren Funktionen von GfJ aussehen, erfährt ihr in dieser Folge.